Was ist „Breakout Trading“ ?

Breakout Trading

Breakout-Trading im Handel bezieht sich auf eine Strategie, bei der Händler versuchen, von Preisbewegungen zu profitieren, die außerhalb eines vorherigen Handelsbereichs oder einer Handelsspanne ausbrechen. Diese Strategie basiert auf der Annahme, dass solche Ausbrüche auf eine signifikante Veränderung in der Marktdynamik hindeuten können.

Hier ist eine grundlegende Erklärung, wie Breakout-Trading funktioniert:

  1. Identifikation der Handelsspanne: Zuerst müssen Trader den aktuellen Bereich oder die Spanne identifizieren, innerhalb derer der Preis für ein bestimmtes Wertpapier, wie eine Aktie oder ein Währungspaar, gehandelt wurde. Dies kann durch die Analyse von Charts und technischen Indikatoren erfolgen.
  2. Warten auf den Ausbruch: Nachdem die Handelsspanne identifiziert wurde, warten Trader auf einen klaren Ausbruch aus dieser Spanne. Ein Ausbruch tritt auf, wenn der Preis über den Widerstand (nach oben) oder unter die Unterstützung (nach unten) der Spanne hinausgeht.
  3. Eintritt in den Trade: Sobald ein Ausbruch bestätigt ist (normalerweise durch einen deutlichen Preisbewegungsschub und oft begleitet von erhöhtem Handelsvolumen), können Trader Positionen eröffnen. Bei einem Aufwärtsausbruch können sie Long-Positionen eingehen, während sie bei einem Abwärtsausbruch Short-Positionen eröffnen.
  4. Risikomanagement: Ein wichtiger Aspekt des Breakout-Handels ist das Risikomanagement. Trader sollten Stop-Loss- und Take-Profit-Levels festlegen, um Verluste zu begrenzen und Gewinne zu sichern.
  5. Überwachung des Trades: Nach dem Eintritt in den Trade überwachen Trader die Preisbewegung sorgfältig. Sie können ihre Positionen anpassen oder schließen, wenn sich die Marktbedingungen ändern oder wenn der Ausbruch nicht wie erwartet verläuft.

Breakout-Trading kann profitabel sein, erfordert jedoch eine sorgfältige Analyse und Disziplin, da nicht alle Ausbrüche erfolgreich sind. Trader sollten sich bewusst sein, dass Ausbrüche auch gefälscht sein können, was bedeutet, dass der Preis kurzfristig aus der Spanne ausbricht, aber dann wieder in die Handelsspanne zurückkehrt. Es ist daher wichtig, Stop-Loss-Orders zu verwenden, um Verluste zu begrenzen.

Vorteile/Nachteile von Breakout Trading:

Breakout-Trading im Handel bietet verschiedene Vorteile und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt. Hier sind einige davon:

Vorteile des Breakout-Tradings:

  1. Hohe Gewinnpotenziale: Wenn ein starker Ausbruch auftritt, können die Gewinne schnell steigen, da der Preis in die erwartete Richtung zieht.
  2. Volatilität nutzen: Breakout-Trading profitiert von Marktbewegungen, die oft mit Volatilität einhergehen. Volatilität kann es ermöglichen, größere Gewinne zu erzielen, da der Preis schneller und weiter in eine Richtung bewegt.
  3. Klare Einstiegs- und Ausstiegsregeln: Breakout-Strategien haben klare Einstiegs- und Ausstiegsregeln, da sie auf Ausbrüchen aus vorherigen Handelsspannen basieren. Dies erleichtert die Planung von Trades.
  4. Vielseitigkeit: Breakout-Trading kann auf verschiedenen Zeithorizonten angewendet werden, von kurzfristigen Intraday-Trades bis hin zu langfristigen Positionen.

Nachteile des Breakout-Tradings:

  1. Fehlausbrüche: Nicht jeder Ausbruch ist erfolgreich. Manchmal handelt es sich um sogenannte „Fehlausbrüche„, bei denen der Preis kurzfristig ausbricht, aber dann wieder in die Handelsspanne zurückkehrt. Dies kann zu Verlusten führen.
  2. Fehlende Trendbestätigung: Ein Ausbruch ist keine Garantie für die Fortsetzung eines Trends. Nach einem Ausbruch kann der Markt wieder in eine Seitwärtsbewegung übergehen oder sich sogar umkehren.
  3. Emotionale Belastung: Breakout-Trading erfordert Geduld und Disziplin. Es kann emotional belastend sein, wenn Trades nicht wie erwartet verlaufen oder Fehlausbrüche auftreten.
  4. Stopp-Loss-Orders: Um Verluste zu begrenzen, müssen Trader oft engmaschige Stopp-Loss-Orders verwenden. Dies kann dazu führen, dass diese Orders bei kurzfristigen Preisschwankungen ausgelöst werden und Trader aus ihren Positionen ausgestoppt werden, bevor sich der Markt in die gewünschte Richtung bewegt.
  5. Hoher Zeitaufwand: Breakout-Trading erfordert oft ständige Überwachung der Märkte, da Ausbrüche zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten können. Dies kann zeitaufwändig sein und erfordert möglicherweise schnelle Entscheidungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Breakout-Trading seine Vor- und Nachteile hat. Es kann eine effektive Strategie sein, wenn sie mit einem klaren Risikomanagement-Ansatz und einer umfassenden Marktanalyse verwendet wird. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass keine Trading-Strategie ohne Risiken ist, und Trader sollten sich der potenziellen Verluste bewusst sein und diese begrenzen können.

Breakout Trading Beispiel:

Hier ist ein Beispiel für Breakout-Trading im Krypto-Trading:

Angenommen, Sie handeln mit Bitcoin (BTC) und möchten eine Breakout-Strategie anwenden:

  1. Identifikation der Handelsspanne: Sie beginnen damit, den Kursverlauf von Bitcoin auf einem Chart zu analysieren. Sie stellen fest, dass in den letzten Wochen der Bitcoin-Preis zwischen $30.000 und $35.000 gehandelt wurde, wobei diese Spanne als Unterstützung ($30.000) und Widerstand ($35.000) dient.
  2. Warten auf den Ausbruch: Da Sie eine Breakout-Strategie verfolgen, warten Sie auf einen klaren Ausbruch aus dieser Spanne. In diesem Fall würden Sie auf einen Anstieg des Bitcoin-Preises über $35.000 oder einen Rückgang unter $30.000 warten.
  3. Eintritt in den Trade: Angenommen, der Bitcoin-Preis steigt über $35.000 hinaus und bleibt dort für einige Zeit stabil. Dies könnte ein Aufwärtsausbruch signalisieren. Sie könnten dann eine Long-Position eingehen, indem Sie Bitcoin kaufen.
  4. Risikomanagement: Um Ihr Risiko zu begrenzen, setzen Sie einen Stop-Loss bei beispielsweise $34.500 fest. Das bedeutet, dass Sie Ihre Position schließen würden, wenn der Preis unter dieses Niveau fällt. Sie setzen auch ein Take-Profit-Level bei $40.000, um Ihre Gewinne zu sichern.
  5. Überwachung des Trades: Sie verfolgen den Trade und beobachten, wie sich der Preis entwickelt. Wenn der Preis weiter steigt und Ihr Take-Profit-Level erreicht, wird Ihre Position automatisch geschlossen, und Sie realisieren Ihren Gewinn. Wenn der Preis jedoch unter Ihren Stop-Loss fällt, wird die Position geschlossen, und Sie begrenzen Ihren Verlust.

Dies ist ein einfaches Beispiel für Breakout-Trading im Kryptomarkt. Die Idee ist, von signifikanten Preisbewegungen zu profitieren, die über vorherige Widerstands- oder Unterstützungsniveaus hinausgehen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Krypto-Markt sehr volatil sein kann, und Breakout-Trading erfordert sorgfältige Planung und Risikomanagement-Strategien, um die potenziellen Verluste zu minimieren.

Breakout Trading im Vergleich:

Breakout-Trading ist eine von mehreren Handelsstrategien im Finanzmarkt. Hier sind einige vergleichbare Methoden und deren Unterschiede zum Breakout-Trading:

Trendfolge-Strategie:

    • Ähnlichkeit: Sowohl Breakout-Trading als auch Trendfolge-Strategien versuchen, von Preistrends zu profitieren. Bei Breakout-Trading erfolgt der Einstieg jedoch bei einem Ausbruch aus einer Handelsspanne, während Trendfolge-Strategien Positionen in Richtung des bestehenden Trends eröffnen.
    • Unterschied: Bei Breakout-Trading gibt es den Versuch, den Beginn eines neuen Trends zu erfassen, während Trendfolge-Trading versucht, bestehende Trends zu nutzen und diesen zu folgen.

Swing-Trading:

    • Ähnlichkeit: Beide Strategien zielen darauf ab, von kurz- bis mittelfristigen Preisbewegungen zu profitieren.
    • Unterschied: Breakout-Trading konzentriert sich auf den Zeitpunkt eines Ausbruchs, während Swing-Trading auf Preisbewegungen zwischen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus abzielt. Swing-Trader bleiben oft länger in ihren Positionen als Breakout-Trader.

Day-Trading:

    • Ähnlichkeit: Sowohl Breakout-Trading als auch Day-Trading sind kurzfristige Handelsansätze.
    • Unterschied: Beim Day-Trading werden Positionen normalerweise innerhalb desselben Handelstages eröffnet und geschlossen, während Breakout-Trading auf Ausbrüche aus Handelsspannen abzielt, die über mehrere Tage dauern können.

Contrarian-Handelsstrategie:

    • Ähnlichkeit: Beide Strategien beinhalten eine Gegenposition zur aktuellen Marktrichtung.
    • Unterschied: Während Breakout-Trading versucht, von Ausbrüchen in Richtung einer neuen Marktbewegung zu profitieren, versucht die Contrarian-Strategie, von Umkehrungen gegen den aktuellen Trend zu profitieren.

Momentum-Trading:

    • Ähnlichkeit: Beide Strategien nutzen Preisbewegungen, um Gewinne zu erzielen.
    • Unterschied: Momentum-Trading konzentriert sich auf den Kauf von Wertpapieren, die bereits im Aufwärtstrend sind und Momentum aufweisen. Breakout-Trading zielt darauf ab, den Beginn eines neuen Trends zu erfassen und von der anfänglichen Preisbewegung zu profitieren.

Die Wahl zwischen diesen verschiedenen Handelsstrategien hängt von den persönlichen Präferenzen, der Marktvolatilität, dem Zeithorizont und anderen Faktoren ab. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile jeder Strategie zu verstehen und sie gemäß den eigenen Zielen und Risikobereitschaften anzuwenden.

Breakout Trading Berechnung:

Das Berechnen von Breakout-Trading basiert nicht auf einer spezifischen mathematischen Formel, wie es bei einigen technischen Indikatoren der Fall ist. Stattdessen ist es eine strategische Herangehensweise an den Markt, die auf der Identifikation von Handelsspannen und dem Erkennen von Ausbrüchen basiert. Hier sind die grundlegenden Schritte zur Berechnung und Anwendung des Breakout-Trading:

  1. Identifikation der Handelsspanne: Zuerst müssen Sie die Handelsspanne oder den Bereich identifizieren, innerhalb dessen der Preis eines Vermögenswerts gehandelt wird. Dies kann auf verschiedenen Zeiträumen und mit verschiedenen Methoden erfolgen, wie zum Beispiel durch die Analyse von Charts und Preisaktionen.
  2. Erkennen eines Ausbruchs: Sie beobachten den Markt und warten darauf, dass der Preis über den Widerstand (nach oben) oder unter die Unterstützung (nach unten) der identifizierten Handelsspanne ausbricht. Ein Ausbruch tritt auf, wenn der Preis über oder unter diese Schlüsselniveaus hinausgeht.
  3. Einstieg in den Trade: Wenn ein klarer Ausbruch erfolgt und bestätigt ist (oft begleitet von erhöhtem Handelsvolumen und deutlichen Preisbewegungen), können Sie Positionen eröffnen. Bei einem Aufwärtsausbruch können Sie Long-Positionen eingehen, während Sie bei einem Abwärtsausbruch Short-Positionen eröffnen.
  4. Risikomanagement: Ein wichtiger Teil des Breakout-Trading ist das Risikomanagement. Setzen Sie Stop-Loss-Orders, um Verluste zu begrenzen, und Take-Profit-Levels, um Gewinne zu sichern. Diese Niveaus sollten auf Basis Ihrer individuellen Risikotoleranz und des Marktkontexts festgelegt werden.
  5. Überwachung des Trades: Nach dem Eintritt in den Trade überwachen Sie die Preisbewegung und passen Ihre Position gegebenenfalls an oder schließen sie, wenn sich die Marktbedingungen ändern.

Es ist wichtig zu beachten, dass Breakout-Trading eine strategische Herangehensweise ist, die mehr auf Marktbeobachtung und Handelspsychologie basiert als auf mathematischen Formeln. Die genaue Umsetzung kann von Trader zu Trader unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren wie Marktvolatilität, Zeit-Horizont und Risikobereitschaft ab.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Breakout-Trading eine beliebte Handelsstrategie ist, die darauf abzielt, von signifikanten Preisbewegungen zu profitieren, die über vorherige Handelsspannen oder Schlüsselniveaus hinausgehen.

Es ist wichtig zu betonen, dass keine Handelsstrategie ohne Risiken ist, und Breakout-Trading erfordert eine sorgfältige Planung, Marktbeobachtung und Disziplin, um erfolgreich zu sein. Die Wahl zwischen Breakout-Trading und anderen Handelsmethoden hängt von den individuellen Zielen, Risikotoleranzen und Präferenzen ab. Es ist ratsam, eine umfassende Marktanalyse durchzuführen und eine klare Risikomanagement-Strategie zu verwenden, um potenzielle Verluste zu minimieren und Gewinne zu maximieren.

Mit freundlichen Grüßen
J.O. Schneppat