Covered Call Writing ist eine fortschrittliche Optionsstrategie, die von erfahrenen Anlegern angewendet wird, um zusätzliche Einnahmen aus ihren Aktienbeständen zu generieren. Bei dieser Strategie verkauft der Anleger, der bereits Aktien besitzt, gleichzeitig eine Call-Option auf diese Aktien.
Hier ist, wie es funktioniert: Nehmen wir an, Sie besitzen 100 Aktien eines Unternehmens XYZ, die derzeit bei 50 Euro pro Aktie gehandelt werden. Sie könnten dann eine Call-Option auf diese 100 Aktien verkaufen, sagen wir, zu einem Ausübungspreis von 55 Euro pro Aktie.
Wenn der Kurs der Aktie unter 55 Euro bleibt, läuft die Option wertlos ab, und Sie behalten die Prämie, die Sie für den Verkauf der Option erhalten haben. Diese Prämie ist Ihre zusätzliche Einnahmequelle.
Wenn jedoch der Aktienkurs über 55 Euro steigt, kann der Käufer der Option Ihr Recht ausüben, die Aktien zu kaufen. In diesem Fall müssten Sie Ihre Aktien zu einem Preis von 55 Euro pro Aktie verkaufen. Aber keine Sorge – da Sie die Aktien bereits besitzen, ist diese Transaktion „gedeckt„, daher der Name „Covered Call„.
Die Vorteile von Covered Call Writing sind vielfältig. Erstens generieren Sie zusätzliche Einnahmen in Form der Prämie, unabhängig davon, ob die Option ausgeübt wird oder nicht. Zweitens kann diese Strategie dazu beitragen, Verluste in Ihrem Portfolio zu begrenzen, da die Prämie einen gewissen Puffer gegen Kursrückgänge bietet. Drittens ermöglicht es Ihnen, Ihre Aktienbestände zu einem bestimmten Preis zu verkaufen, was in volatilen Märkten von Vorteil sein kann.
Es ist jedoch wichtig, dass Sie die Risiken verstehen. Wenn der Aktienkurs stark steigt, könnten Sie potenzielle Gewinne verpassen, da Sie sich verpflichtet haben, Ihre Aktien zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen. Daher ist es wichtig, den Ausübungspreis und das Verfallsdatum der Option sorgfältig zu wählen.
Insgesamt ist Covered Call Writing eine leistungsstarke Strategie für erfahrene Anleger, die ihr Portfolio diversifizieren und zusätzliche Einnahmen erzielen möchten, während sie gleichzeitig ihre bestehenden Aktienbestände nutzen.
Vorteile/Nachteile von Covered Call Writing:
Covered Call Writing bietet eine Reihe von Vorteilen für Anleger, aber es gibt auch einige potenzielle Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen.
Vorteile:
- Zusätzliche Einnahmen: Durch den Verkauf von Call-Optionen erhalten Anleger Prämien, die zusätzliche Einnahmen generieren können, unabhängig davon, ob die Option ausgeübt wird oder nicht.
- Begrenzung von Verlusten: Die Prämie aus dem Verkauf des Calls bietet einen gewissen Schutz gegen Kursrückgänge der zugrunde liegenden Aktie. Dies kann dazu beitragen, Verluste zu begrenzen, insbesondere in volatilen Märkten.
- Risikoreduktion: Covered Call Writing kann dazu beitragen, das Risiko in einem Portfolio zu diversifizieren, da die Strategie auf bestehenden Aktienbeständen basiert und eine zusätzliche Einnahmequelle bietet.
- Potenzielle Kursgewinne: Wenn der Aktienkurs während der Laufzeit der Option stabil bleibt oder nur geringfügig steigt, können Anleger von den erhaltenen Prämien profitieren, ohne ihre Aktien zu einem niedrigeren Preis verkaufen zu müssen.
Nachteile:
- Begrenzung potenzieller Gewinne: Wenn der Aktienkurs stark steigt, könnte der Anleger potenzielle Gewinne verpassen, da er sich verpflichtet hat, die Aktien zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen.
- Begrenzte Flexibilität: Durch den Verkauf von Call-Optionen verpflichtet sich der Anleger, seine Aktien zu einem festgelegten Preis zu verkaufen, falls die Option ausgeübt wird. Dies kann die Flexibilität einschränken, insbesondere wenn sich die Marktbedingungen ändern.
- Mögliches Verpassen von Kursgewinnen: Wenn die zugrunde liegende Aktie während der Laufzeit der Option stark an Wert gewinnt, kann der Anleger möglicherweise nicht vollständig von diesen Kursgewinnen profitieren, da er die Aktien zu einem niedrigeren Preis verkauft hat.
- Begrenzte Anwendungsmöglichkeiten: Covered Call Writing ist nicht für alle Marktsituationen oder Anlageziele geeignet. Anleger sollten die Strategie sorgfältig prüfen und sicherstellen, dass sie ihren individuellen Anforderungen entspricht.
Insgesamt bietet Covered Call Writing eine attraktive Möglichkeit für Anleger, zusätzliche Einnahmen zu erzielen und ihr Portfolio zu diversifizieren. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Vor- und Nachteile zu berücksichtigen und die Strategie entsprechend den individuellen Anlagezielen und Risikobereitschaften anzupassen.
Covered Call Writing Beispiel:
Angenommen, Sie besitzen 100 Aktien des fiktiven Unternehmens ABC, die derzeit bei 60 Euro pro Aktie gehandelt werden. Sie möchten die Covered Call Writing Strategie anwenden, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.
- Schritt 1: Auswahl der Option Sie entscheiden sich, eine Call-Option auf Ihre 100 Aktien zu verkaufen. Der aktuelle Aktienkurs beträgt 60 Euro, und Sie wählen einen Ausübungspreis von 65 Euro pro Aktie für die Option.
- Schritt 2: Verkauf der Option Sie verkaufen die Call-Option mit einem Verfallsdatum in drei Monaten und erhalten eine Prämie von 3 Euro pro Aktie, insgesamt also 300 Euro (3 Euro * 100 Aktien).
- Schritt 3: Szenarien am Verfallstag der Option
- Szenario 1: Der Aktienkurs bleibt unter 65 Euro In diesem Fall läuft die Option wertlos ab, da es für den Käufer keinen Sinn macht, die Aktien zu einem höheren Preis zu kaufen als dem aktuellen Marktpreis. Sie behalten die gesamte Prämie von 300 Euro als Gewinn.
- Szenario 2: Der Aktienkurs steigt über 65 Euro Wenn der Aktienkurs am Verfallstag über 65 Euro liegt, könnte der Käufer der Option Ihr Recht ausüben und die Aktien zu einem Preis von 65 Euro pro Aktie kaufen. In diesem Fall verkaufen Sie Ihre Aktien zum Ausübungspreis von 65 Euro, aber Sie behalten immer noch die Prämie von 300 Euro, die Sie beim Verkauf der Option erhalten haben. Ihre effektive Verkaufspreis pro Aktie beträgt also 65 Euro + 3 Euro (Prämie) = 68 Euro.
- Schritt 4: Gesamtbewertung In beiden Szenarien haben Sie zusätzliche Einnahmen von 300 Euro erzielt. Selbst wenn der Aktienkurs über den Ausübungspreis steigt und Sie Ihre Aktien verkaufen müssen, haben Sie immer noch von der Kombination aus Aktienkursgewinnen und Prämie profitiert.
Dies ist ein vereinfachtes Beispiel für Covered Call Writing und zeigt, wie Anleger durch den Verkauf von Call-Optionen zusätzliche Einnahmen erzielen können, während sie gleichzeitig ihre Aktienbestände nutzen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede Anlagestrategie mit Risiken verbunden ist, und Anleger sollten ihre Entscheidungen sorgfältig abwägen und gegebenenfalls professionellen Rat einholen.
Covered Call Writing im Vergleich:
Covered Call Writing ist eine beliebte Optionsstrategie im Trading, aber es gibt auch ähnliche Methoden, die Anleger in Betracht ziehen können. Hier sind einige Vergleiche:
- Naked Call Writing: Im Gegensatz zum Covered Call Writing verkauft ein Anleger bei Naked Call Writing eine Call-Option, ohne die entsprechenden Aktien zu besitzen. Diese Strategie birgt ein unbegrenztes Verlustrisiko, da der Anleger gezwungen sein könnte, die Aktien zu einem beliebigen Preis zu kaufen, um die Option zu erfüllen, wenn der Aktienkurs stark steigt. Im Vergleich dazu bietet Covered Call Writing einen gewissen Schutz, da die Option durch die zugrunde liegenden Aktien gedeckt ist.
- Cash-Secured Put: Bei dieser Strategie verkauft ein Anleger eine Put-Option und hält gleichzeitig genügend Bargeld, um die Aktien zu kaufen, falls die Option ausgeübt wird. Ähnlich wie beim Covered Call Writing kann diese Methode zusätzliche Einnahmen generieren, aber anstatt Aktien zu halten, muss der Anleger Bargeld vorhalten. Covered Call Writing ermöglicht es Anlegern, ihre bestehenden Aktienbestände zu nutzen, um Einnahmen zu generieren, ohne zusätzliches Bargeld bereithalten zu müssen.
- Collar Strategy: Diese Strategie kombiniert den Verkauf einer Call-Option mit dem Kauf einer Put-Option, um das Risiko abzusichern. Während beim Covered Call Writing das Hauptziel darin besteht, zusätzliche Einnahmen zu generieren, konzentriert sich die Collar Strategy darauf, das Risiko gegen Kursrückgänge abzusichern, während die Möglichkeit besteht, von moderaten Kursgewinnen zu profitieren.
- Protective Put: Ähnlich wie die Collar Strategy zielt die Protective Put-Strategie darauf ab, das Risiko abzusichern, indem eine Put-Option gekauft wird. Im Gegensatz dazu wird beim Covered Call Writing keine Put-Option gekauft, sondern eine Call-Option verkauft, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Anleger müssen abwägen, ob sie ihr Portfolio durch den Kauf von Put-Optionen absichern oder zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf von Call-Optionen erzielen möchten.
Insgesamt bietet Covered Call Writing eine einzigartige Möglichkeit für Anleger, zusätzliche Einnahmen zu erzielen, während sie ihre bestehenden Aktienbestände nutzen. Die Auswahl der geeigneten Methode hängt von den individuellen Anlagezielen, Risikotoleranzen und Marktbedingungen ab.
Covered Call Writing Berechnung:
Die Berechnung des Covered Call Writing beinhaltet die Bestimmung der potenziellen Gewinne oder Verluste, die aus der Strategie resultieren können. Die Formel zur Berechnung des potenziellen Gewinns oder Verlusts lautet:
Potenzieller Gewinn=(Prämie + Verkaufspreis der Aktie) − (Kaufpreis der Aktie + Ausübungspreis der Call-Option)
Hier ist eine Erklärung für die Variablen in der Formel:
- Prämie: Die Prämie, die der Anleger für den Verkauf der Call-Option erhält.
- Verkaufspreis der Aktie: Der erwartete Verkaufspreis der Aktie, wenn die Call-Option ausgeübt wird (Ausübungspreis + Prämie).
- Kaufpreis der Aktie: Der Preis, zu dem der Anleger die Aktie gekauft hat.
- Ausübungspreis der Call-Option: Der Preis, zu dem der Käufer der Call-Option die Aktie kaufen kann.
Wenn der Wert des potenziellen Gewinns positiv ist, bedeutet dies, dass der Anleger einen Gewinn erzielt, wenn die Call-Option am Verfallsdatum ausgeübt wird. Wenn der Wert negativ ist, bedeutet dies, dass der Anleger einen Verlust erleiden wird, wenn die Option ausgeübt wird. In diesem Fall ist der Verlust durch die Prämie begrenzt, die der Anleger für den Verkauf der Option erhalten hat.
Es ist wichtig zu beachten, dass dies eine vereinfachte Formel ist und verschiedene andere Faktoren berücksichtigt werden müssen, wie zum Beispiel Handelsgebühren, Steuern und mögliche Änderungen des Aktienkurses während der Laufzeit der Option. Anleger sollten auch die verschiedenen Szenarien berücksichtigen und ihre Entscheidungen basierend auf ihren individuellen Anlagezielen und Risikotoleranzen treffen.
Fazit:
Zusammenfassend bietet Covered Call Writing eine attraktive Möglichkeit für Anleger, zusätzliche Einnahmen zu erzielen, indem sie ihre bestehenden Aktienbestände nutzen. Durch den Verkauf von Call-Optionen können Anleger Prämien einnehmen, unabhängig davon, ob die Option ausgeübt wird oder nicht. Diese Strategie bietet auch einen gewissen Schutz gegen Kursrückgänge, da die Prämie einen Puffer gegen potenzielle Verluste bietet.
Allerdings gibt es auch einige potenzielle Nachteile zu beachten, wie zum Beispiel die Begrenzung potenzieller Gewinne und die Einschränkung der Flexibilität. Anleger sollten daher sorgfältig abwägen, ob Covered Call Writing zu ihren individuellen Anlagezielen und Risikotoleranzen passt.
Insgesamt kann Covered Call Writing eine leistungsstarke Strategie sein, um zusätzliche Einnahmen zu generieren und das Risiko in einem Portfolio zu diversifizieren. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile abzuwägen und die Strategie entsprechend anzupassen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Mit freundlichen Grüßen