„Discretionary Trading“ (deutsch: „Diskretionäres Trading„) bezieht sich auf eine Art des Handels, bei der der Händler die Entscheidungen über die Ausführung von Trades aufgrund seiner eigenen Einschätzung und Urteilskraft trifft. Im Gegensatz dazu ist beim „Systematic Trading“ ein computergestütztes System für die Durchführung von Trades verantwortlich.
Beim Diskretionären Handel nutzen Trader ihre Erfahrung, ihr Wissen über den Markt und ihre Intuition, um Entscheidungen über den Einstieg und den Ausstieg aus Trades zu treffen. Diese Art des Handels erfordert ein hohes Maß an Fähigkeiten und Erfahrung, da die Entscheidungen auf subjektiven Faktoren basieren und es keine festen Regeln oder Algorithmen gibt, die die Entscheidungen steuern.
„Discretionary Trading“ kann jedoch auch ein höheres Risiko beinhalten, da es keine objektiven Kriterien gibt, die den Trader bei der Entscheidung unterstützen. Es ist jedoch auch viel flexibler als Systematischer Handel, da es dem Trader ermöglicht, schnell auf Veränderungen im Markt zu reagieren und seine Strategie anzupassen.
Vorteile/Nachteile von „Discretionary Trading“:
Die Vorteile von „Discretionary Trading“ sind:
- Flexibilität: Diskretionäre Trader haben die Freiheit, auf Veränderungen im Markt schnell und effektiv zu reagieren und ihre Strategie anzupassen.
- Erfahrung und Urteilskraft: Diskretionäre Trader können ihre eigene Erfahrung und Urteilskraft nutzen, um Entscheidungen über den Einstieg und den Ausstieg aus Trades zu treffen.
- Kreativität: Diskretionäre Trader können kreative und innovative Ansätze für den Handel entwickeln und umsetzen.
Die Nachteile von „Discretionary Trading“ sind:
- Subjektivität: Diskretionäre Trader treffen Entscheidungen auf der Grundlage subjektiver Faktoren, was zu einer höheren Fehleranfälligkeit führen kann.
- Emotionen: Diskretionäre Trader können von Emotionen wie Angst und Gier beeinflusst werden, was zu unklugen Handelsentscheidungen führen kann.
- Fehlende Konsistenz: Diskretionäre Trader können von Trades zu Trade unterschiedliche Entscheidungen treffen, was zu inkonsistenten Ergebnissen führen kann.
- Fehlende Überwachung: Es fehlt ein systematisches Überwachungs- und Kontrollverfahren, das beim Systematischen Trading vorhanden ist.
Insgesamt ist „Discretionary Trading“ für erfahrene Trader geeignet, die ein tiefes Verständnis für den Markt haben und über die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen verfügen, Entscheidungen auf der Grundlage ihrer eigenen Einschätzung und Urteilskraft zu treffen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Art des Tradings auch ein höheres Risiko beinhaltet und dass es wichtig ist, Emotionen und Fehler in Schach zu halten.
„Discretionary Trading“ Beispiel:
Ein Beispiel für „Discretionary Trading“ im Trading könnte folgendermaßen aussehen:
Ein erfahrener Trader beobachtet den Kryptomarkt und analysiert die technischen Indikatoren sowie die Stimmung auf sozialen Medien, um ein besseres Verständnis für die aktuelle Marktlage zu erlangen. Basierend auf seiner Analyse und seiner eigenen Einschätzung beschließt der Trader, in den Kryptowährungs-Token „X“ zu investieren, da er glaubt, dass der Preis in den nächsten Tagen steigen wird.
Der Trader legt auch seine Einstiegs- und Ausstiegsstrategie fest, beispielsweise indem er beschließt, seine Position bei einer bestimmten Preisbewegung zu schließen oder bei einer bestimmten prozentualen Rendite. Da er diskretionär handelt, kann der Trader jederzeit beschließen, seine Strategie anzupassen, wenn sich die Marktlage ändert.
Nach ein paar Tagen beobachtet der Trader, dass der Preis von Token X plötzlich fällt, was er als Anzeichen für eine mögliche Marktkorrektur sieht. Basierend auf seiner Urteilskraft beschließt der Trader, seine Position zu schließen und sein Kapital zu schützen.
Dies ist ein Beispiel für wie ein diskretionärer Trader seine Entscheidungen auf der Grundlage seiner eigenen Analyse und Einschätzung treffen kann. Es zeigt auch, wie flexibel und anpassungsfähig „Discretionary Trading“ sein kann, da der Trader seine Strategie jederzeit ändern kann, um den sich verändernden Marktbedingungen anzupassen.
„Discretionary Trading“ im Vergleich:
„Discretionary Trading“ unterscheidet sich von anderen Methoden des Tradings, insbesondere von systematischem Handel und quantitativen Handel, da es ein subjektiveres und flexibleres Ansatz ist.
Im Gegensatz zu „Discretionary Trading“, bei dem Entscheidungen auf der Grundlage der Urteilskraft des Händlers getroffen werden, verlassen sich systematische Händler auf ein festgelegtes Regelwerk, das auf mathematischen Modellen und Algorithmen basiert. Hierbei werden Trades automatisch ausgeführt, ohne menschliche Eingriffe.
Quantitativer Handel nutzt ebenfalls mathematische Modelle und Algorithmen, um Entscheidungen zu treffen. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass quantitativer Handel in der Regel auf größeren Datenmengen und mehr komplexen Modellen basiert, um Trades auszuführen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass „Discretionary Trading“ in der Regel für einzelne Trades oder kurzfristige Positionen verwendet wird, während systematischer Handel und quantitativer Handel in der Regel für längerfristige Portfolio-Management-Strategien eingesetzt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Discretionary Trading“ ein subjektiverer und flexiblerer Ansatz ist, der auf der Urteilskraft und Erfahrung des Händlers basiert, während systematischer Handel und quantitativer Handel auf mathematischen Modellen und Algorithmen basieren und in der Regel für längerfristige Anlageentscheidungen eingesetzt werden.
„Discretionary-Trading“ Berechnung:
Es gibt keine spezifische Formel für „Discretionary Trading“, da es sich um einen subjektiven Ansatz handelt, bei dem Entscheidungen auf der Grundlage der Urteilskraft und Erfahrung des Händlers getroffen werden. Es gibt keine festen Regeln oder Algorithmen, die verwendet werden, um Trades auszuführen.
Stattdessen basiert „Discretionary Trading“ auf einer Kombination aus Marktwissen, Erfahrung und Intuition. Ein Händler kann eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen, wie z.B. technische Analyse, Fundamentaldaten, Marktstimmung und Nachrichtenereignisse, um Entscheidungen zu treffen.
Es gibt jedoch einige Metriken, die verwendet werden können, um die Performance von „Discretionary Trading“ zu bewerten, wie z.B.:
- Rendite: Dies misst den Gewinn oder Verlust, der auf eine bestimmte Investition gemacht wurde.
- Risiko-Ertrags-Verhältnis (Risk to Reward Ratio): Dies misst das Verhältnis zwischen dem potenziellen Gewinn und dem potenziellen Verlust einer Investition.
- Gewinn- und Verlust-Verhältnis (Win/Loss-Ratio): Dies misst das Verhältnis zwischen den gewonnenen Trades und den verlorenen Trades.
Wichtig zu beachten ist, dass „Discretionary Trading“ keine exakte Wissenschaft ist und dass es keine Garantie für den Erfolg gibt. Es hängt alles von der Fähigkeit und Erfahrung des Händlers ab, Entscheidungen zu treffen, die zu einer positiven Performance führen.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Discretionary Trading“ ein subjektiver Ansatz im Trading ist, bei dem Entscheidungen auf der Grundlage der Urteilskraft und Erfahrung des Händlers getroffen werden. Es unterscheidet sich von anderen Methoden wie systematischem Handel und quantitativen Handel, die auf mathematischen Modellen und Algorithmen basieren, und bietet eine flexiblere und anpassungsfähigere Herangehensweise an den Markt.
„Discretionary Trading“ ist eine effektive Methode für erfahrene Händler, die über ein gutes Verständnis für den Markt und die Fähigkeit verfügen, schnelle Entscheidungen zu treffen. Es gibt jedoch keine Garantie für den Erfolg und es hängt alles von der Urteilskraft und Erfahrung des Händlers ab.
Wenn Sie an „Discretionary Trading“ interessiert sind, ist es wichtig, eine umfassende Ausbildung und Erfahrung im Trading zu erwerben, um erfolgreich zu sein. Es ist auch ratsam, risikoarme Strategien zu implementieren und eine gute Risiko-Ertrags-Kontrolle aufrechtzuerhalten, um Verluste zu minimieren.
Mit freundlichen Grüßen