„Fama-French Three Factor Model“ (deutsch: „Fama-French Drei-Faktor-Modell„) ist ein Finanzmodell, das von Eugene Fama und Kenneth French entwickelt wurde. Es beschreibt die Erklärung der Renditen von Aktienportfolios und bezieht dabei drei Faktoren ein: Marktrisiko, Unternehmensgröße und Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnis.
Das Modell argumentiert, dass diese drei Faktoren einen bedeutenden Einfluss auf die Portfolio-Renditen haben und dass ein Portfolio, das auf diesen Faktoren ausgerichtet ist, eine höhere Rendite erzielen kann als ein Portfolio, das auf dem Marktrisiko allein basiert.
Es wird oft als eines der wichtigsten Finanzmodelle in der akademischen Forschung und praktischen Anlagebetrachtungen verwendet.
Vorteile von „Fama-French Three Factor Model“:
Das „Fama-French Three Factor Model“ bietet eine verbesserte Erklärung für die Renditen von Aktienportfolios und ermöglicht es Anlegern, bessere Anlageentscheidungen zu treffen, indem es folgende Vorteile bietet:
- Ein besseres Verständnis der Renditen: Das Modell liefert eine umfassendere Erklärung für die Renditen von Aktienportfolios, die über die reine Betrachtung des Marktrisikos hinausgeht.
- Eine bessere Portfolioauswahl: Das Modell ermöglicht es Anlegern, ihr Portfolio anhand der Faktoren Unternehmensgröße und Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnis auszurichten, was zu einer höheren Rendite führen kann.
- Eine bessere Risikobewertung: Das Modell berücksichtigt das Marktrisiko, das Unternehmensrisiko und das Risiko, das mit dem Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnis einhergeht, was eine bessere Bewertung des Gesamtrisikos ermöglicht.
- Ein besserer Vergleich von Portfolios: Das Modell ermöglicht es Anlegern, Portfolios anhand ihrer Ausrichtung auf die drei Faktoren zu vergleichen, was eine bessere Bewertung der Portfolioleistung ermöglicht.
Insgesamt liefert das „Fama-French Three Factor Model“ eine umfassendere Perspektive auf die Renditen von Aktienportfolios und hilft Anlegern dabei, bessere Anlageentscheidungen zu treffen.
„Fama-French Three Factor Model“ Beispiel:
Ein Beispiel für das Anwenden des „Fama-French Three Factor Model“ könnte wie folgt aussehen:
- Angenommen, Sie sind Anleger und wollen ein Portfolio aus Aktien aufbauen. Sie nutzen das „Fama-French Three Factor Model“, um eine bessere Entscheidung bei der Auswahl von Aktien für Ihr Portfolio zu treffen.
- Zunächst berechnen Sie die durchschnittliche Rendite für die Aktienmärkte, die Sie betrachten möchten. Als nächstes betrachten Sie die Unternehmensgröße und das Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnis jeder einzelnen Aktie.
- Nun wählen Sie Aktien aus, die aufgrund ihrer Größe und ihres Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnisses eine höhere erwartete Rendite aufweisen, als sie durch den durchschnittlichen Marktrisikopremium erklärt werden kann. Diese Aktien können einen höheren Beitrag zu Ihrer Gesamtrendite leisten, wenn Sie in ein Portfolio aufgenommen werden.
- Sie können dann Ihr Portfolio ausgewogen aufbauen und es regelmäßig überwachen, um sicherzustellen, dass es immer auf den neuesten Marktbedingungen und Ihren Anlageziele ausgerichtet ist.
Dies ist nur ein allgemeines Beispiel für die Anwendung des „Fama-French Three Factor Model“. Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Finanzmodellen nur einen Teil einer gründlichen Anlageanalyse darstellt und nicht als Ersatz für eine umfassende Finanzanalyse verwendet werden sollte.
„Fama-French Three-Factor Model“ im Vergleich:
Das „Fama-French Three Factor Model“ unterscheidet sich von anderen Methoden in folgender Hinsicht:
- Einfaches Modell vs. komplexe Modelle: Im Gegensatz zu komplexen Finanzmodellen, die viele unabhängige Variablen und Faktoren berücksichtigen, konzentriert sich das „Fama-French Three Factor Model“ auf drei wesentliche Faktoren, die die Rendite von Aktienportfolios erklären sollen. Dies kann es Anlegern erleichtern, das Modell zu verstehen und anzuwenden.
- Faktoransatz vs. marktorientierter Ansatz: Andere Methoden wie das Capital Asset Pricing Model (CAPM) betrachten den Aktienmarkt als den einzigen Faktor, der die Rendite von Aktienportfolios beeinflusst. Das „Fama-French Three Factor Model“ geht über den marktorientierten Ansatz hinaus und berücksichtigt auch das Unternehmensrisiko und das Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnis.
- Renditeanalyse vs. Risikobewertung: Andere Methoden wie das Value-at-Risk-Modell (VaR) konzentrieren sich auf die Bewertung des Risikos von Anlagen. Das „Fama-French Three Factor Model“ betrachtet sowohl das Risiko als auch die erwartete Rendite und ermöglicht es Anlegern, bessere Anlageentscheidungen zu treffen.
Insgesamt bietet das „Fama-French Three Factor Model“ einen anderen Ansatz als andere Methoden, um die Renditen von Aktienportfolios zu erklären und Anlageentscheidungen zu treffen. Es ist wichtig zu beachten, dass keine Methode perfekt ist und dass es wichtig ist, mehrere Ansätze zu berücksichtigen, um eine umfassende Anlageentscheidung zu treffen.
„Fama-French Three Factor Model“ Berechnung:
Das „Fama-French Three Factor Model“ berechnet die erwartete Rendite eines Aktienportfolios basierend auf drei Faktoren: dem Marktrisiko, dem Unternehmensrisiko und dem Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnis. Die Formel lautet wie folgt:
- Rp = Rf + βM (Rm – Rf) + βSMB (Rm – Rf) + βHML (Rm – Rf)
Wo:
- Rp = erwartete Rendite des Portfolios
- Rf = risikofreie Rendite
- βM = Betafaktor des Marktrisikos
- Rm = erwartete Rendite des Markts
- βSMB = Betafaktor des Small-Minus-Big-Faktors (SMB)
- βHML = Betafaktor des High-Minus-Low-Faktors (HML)
Der Beta-Faktor (βM) gibt an, wie stark das Portfolio dem Marktrisiko ausgesetzt ist. Je höher der Wert, desto höher das Marktrisiko und umgekehrt.
Der Small-Minus-Big-Faktor (SMB) misst die Renditeunterschiede zwischen kleinen und großen Unternehmen.
Der High-Minus-Low-Faktor (HML) misst die Renditeunterschiede zwischen Unternehmen mit hohen und niedrigen Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnissen.
Diese drei Faktoren werden berechnet, indem man Daten von Aktienportfolios sammelt und statistische Analysen durchführt, um die Beziehungen zwischen den Faktoren und den Renditen zu ermitteln. Die erwartete Rendite des Portfolios wird dann berechnet, indem man die Gewichtungen der drei Faktoren mit ihren entsprechenden Renditen multipliziert und die Summe der Produkte mit der risikofreien Rendite addiert.
Fazit:
Das „Fama-French Three Factor Model“ ist ein Modell zur Berechnung der erwarteten Rendite von Aktienportfolios. Es basiert auf drei Faktoren: dem Marktrisiko, dem Unternehmensrisiko und dem Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnis. Diese Faktoren werden berechnet, indem man Daten von Aktienportfolios sammelt und statistische Analysen durchführt. Die erwartete Rendite des Portfolios wird berechnet, indem man die Gewichtungen der drei Faktoren mit ihren entsprechenden Renditen multipliziert und die Summe der Produkte mit der risikofreien Rendite addiert.
Das Modell wird oft verwendet, um die Renditen von Aktienportfolios zu vergleichen und zu analysieren, um zu bestimmen, welche Portfolios bessere Renditen erwarten lassen als andere. Es wird auch verwendet, um die Wirkung von Faktoren wie Unternehmensgröße und Buchwert-zu-Marktwert-Verhältnis auf die Renditen von Aktienportfolios zu untersuchen.
Mit freundlichen Grüßen