„Gordon Growth Model“ auch „Dividendenwachstumsmodell“ oder „Dividendendiskontierungsmodell“ ist ein Finanzmodell, das zur Bewertung von Aktien verwendet wird. Es basiert auf der Annahme, dass der Wert einer Aktie der Summe der zukünftigen Dividenden entspricht, die durch einen konstanten Wachstumssatz angepasst werden.
Das GG-Modell wurde von Myron J. Gordon und Eli Shapiro in den 1950er Jahren entwickelt und ist heute ein Standardinstrument für die Aktienbewertung. Das Modell berücksichtigt den aktuellen Aktienkurs, die Dividende und den erwarteten Dividendenwachstumssatz und setzt diese in eine mathematische Formel ein, um den fairen Wert der Aktie zu berechnen.
Das Gordon Growth Model kann verwendet werden, um festzustellen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist. Wenn der aktuelle Aktienkurs unter dem berechneten fairen Wert liegt, wird die Aktie als unterbewertet betrachtet und es kann sich lohnen, sie zu kaufen. Wenn der aktuelle Aktienkurs über dem berechneten fairen Wert liegt, wird die Aktie als überbewertet betrachtet und es kann sich lohnen, sie zu verkaufen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das GG-Modell auf Annahmen basiert, die möglicherweise nicht immer realistisch sind, und dass andere Faktoren, wie z.B. die allgemeine wirtschaftliche Lage oder die Unternehmensführung, ebenfalls den Wert einer Aktie beeinflussen können.
Vorteile/Nachteile von „Gordon Growth Model“:
Das Gordon Growth Model (GG-Modell) hat sowohl Vorteile als auch Nachteile im Trading.
Vorteile:
- Einfachheit: Das GG-Modell ist einfach und leicht zu verstehen, da es nur wenige Eingaben erfordert, nämlich den aktuellen Aktienkurs, die Dividende und den erwarteten Dividendenwachstumssatz. Dadurch kann es schnell und einfach angewendet werden.
- Vorhersagbarkeit: Das GG-Modell basiert auf der Annahme, dass das Wachstum der Dividenden konstant ist, was in vielen Fällen realistisch ist. Dadurch kann es helfen, zukünftige Erträge vorherzusagen und den fairen Wert einer Aktie zu bestimmen.
- Vergleichbarkeit: Da das GG-Modell ein Standardinstrument für die Aktienbewertung ist, kann es zur Vergleichbarkeit von verschiedenen Unternehmen oder Branchen genutzt werden.
Nachteile:
- Annahmen: Das GG-Modell beruht auf einer Reihe von Annahmen, die möglicherweise nicht immer realistisch sind, wie zum Beispiel, dass das Dividendenwachstum konstant bleibt. Dadurch kann es zu Ungenauigkeiten bei der Bewertung kommen.
- Keine Berücksichtigung anderer Faktoren: Das GG-Modell berücksichtigt nur die Dividenden und das erwartete Dividendenwachstum und lässt andere Faktoren wie die Unternehmensführung, die allgemeine wirtschaftliche Lage oder die Wettbewerbssituation unberücksichtigt. Dadurch kann es zu Abweichungen zwischen dem berechneten Wert und dem tatsächlichen Wert der Aktie kommen.
- Sensitivität: Das GG-Modell ist sehr sensibel gegenüber Veränderungen des erwarteten Dividendenwachstumssatzes und kann dadurch schnell ungenau werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das GG-Modell eine nützliche Methode zur Bewertung von Aktien ist, aber seine Genauigkeit kann durch seine Annahmen und die Nichtberücksichtigung anderer Faktoren beeinträchtigt werden. Trader sollten daher das GG-Modell als Teil eines umfassenderen Bewertungsprozesses nutzen und auch andere Bewertungsmethoden in Betracht ziehen.
„Gordon Growth Model“ Beispiel:
Ein Beispiel für die Anwendung des Gordon Growth Models (GG-Modell) im Trading wäre wie folgt:
Angenommen, ein Unternehmen zahlt eine Dividende von 2,50 Euro pro Aktie und hat einen erwarteten Dividendenwachstumssatz von 5% pro Jahr. Der aktuelle Aktienkurs beträgt 50 Euro.
Unter Verwendung des GG-Modells kann der faire Wert der Aktie wie folgt berechnet werden:
- Faire Wert = Dividende / (erwarteter Wachstumssatz – Eigenkapitalkosten)
Die Eigenkapitalkosten werden oft durch die Verwendung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) berechnet.
Angenommen, die Eigenkapitalkosten betragen 8%.
Dann wäre der faire Wert der Aktie:
- Faire Wert = 2,50 / (0,05 – 0,08) = -125 Euro
Da der berechnete faire Wert negativ ist, würde dies darauf hinweisen, dass die Aktie überbewertet ist, und der aktuelle Aktienkurs sollte sinken, um dem fairen Wert zu entsprechen.
In der Praxis sollte jedoch beachtet werden, dass das GG-Modell auf Annahmen basiert, die möglicherweise nicht immer realistisch sind, und dass andere Faktoren, wie z.B. die allgemeine wirtschaftliche Lage oder die Unternehmensführung, ebenfalls den Wert einer Aktie beeinflussen können. Daher sollte das GG-Modell als Teil eines umfassenderen Bewertungsprozesses verwendet werden.
„Gordon Growth Model“ im Vergleich:
Das Gordon Growth Model (GG-Modell) ist eine von mehreren Methoden, die zur Bewertung von Aktien im Trading verwendet werden können. Hier sind einige ähnliche Methoden im Vergleich zum GG-Modell:
- Dividend Discount Model (DDM): Das DDM ähnelt dem GG-Modell insofern, als es die Dividenden einer Aktie verwendet, um den fairen Wert der Aktie zu berechnen. Das DR-Modell berücksichtigt jedoch nicht das erwartete Dividendenwachstum und geht stattdessen davon aus, dass die Dividenden konstant bleiben. Daher kann das DR-Modell bei Unternehmen mit stabiler Dividendenpolitik nützlicher sein, während das GG-Modell bei Unternehmen mit erwartetem Dividendenwachstum angewendet werden kann.
- Discounted Cashflow (DCF)-Modell: Das DCF-Modell ist eine Methode zur Bewertung von Unternehmen, die den Barwert der zukünftigen Cashflows des Unternehmens berücksichtigt. Im Gegensatz zum GG-Modell berücksichtigt das DCF-Modell viele Faktoren, wie z.B. das zukünftige Umsatzwachstum, Margen, Investitionsausgaben und Steuern, um den fairen Wert der Aktie zu berechnen. Das DCF-Modell ist jedoch komplexer als das GG-Modell und erfordert detaillierte Prognosen und Schätzungen.
- Price-to-Earnings-Ratio (P/E-Verhältnis): Das P/E-Verhältnis ist eine Methode zur Bewertung von Unternehmen, die den aktuellen Aktienkurs des Unternehmens im Verhältnis zum Gewinn pro Aktie verwendet. Im Gegensatz zum GG-Modell berücksichtigt das P/E-Verhältnis nicht die Dividenden des Unternehmens, sondern konzentriert sich auf den Gewinn. Das P/E-Verhältnis kann jedoch schnell ungenau werden, wenn es keine klaren Vergleichsunternehmen gibt oder wenn das Unternehmen in einem volatilen Markt tätig ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jede dieser Methoden ihre eigenen Stärken und Schwächen hat und dass die Auswahl der am besten geeigneten Methode von Faktoren wie der Art des Unternehmens, dem Marktumfeld und den verfügbaren Daten abhängt. Trader sollten daher verschiedene Bewertungsmethoden in Betracht ziehen und sorgfältig abwägen, welche Methode für ihre spezifischen Anforderungen am besten geeignet ist.
„Gordon-Growth Model“ Berechnung:
Das Gordon Growth Model (GG-Modell) ist eine Methode zur Bewertung von Aktien, die den aktuellen Aktienkurs, die erwartete Dividende und das erwartete Dividendenwachstum berücksichtigt. Die Formel zur Berechnung des fairen Wertes einer Aktie unter Verwendung des GG-Modells lautet:
- Faire Wert = Dividende / (erwarteter Wachstumssatz – Eigenkapitalkosten)
Die einzelnen Komponenten der Formel sind wie folgt definiert:
- Dividende: Dies ist die erwartete Dividende pro Aktie, die das Unternehmen in der nächsten Periode ausschütten wird.
- Erwarteter Wachstumssatz: Dies ist der erwartete jährliche Prozentsatz, um den die Dividende des Unternehmens in Zukunft wachsen wird. Der erwartete Wachstumssatz wird oft auf Basis historischer Daten, der Branche des Unternehmens und der allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen geschätzt.
- Eigenkapitalkosten: Dies ist der erforderliche Renditebetrag, den Investoren erwarten, um ihr Kapital in das Unternehmen zu investieren. Es wird oft durch Verwendung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) berechnet, das den risikofreien Zinssatz, die Marktrisikoprämie und das Beta des Unternehmens berücksichtigt.
Um den fairen Wert einer Aktie unter Verwendung des GG-Modells zu berechnen, müssen Sie zunächst die erwartete Dividende und den erwarteten Wachstumssatz ermitteln und dann die Eigenkapitalkosten des Unternehmens berechnen. Wenn diese Daten verfügbar sind, können Sie sie in die obige Formel einsetzen, um den fairen Wert der Aktie zu erhalten.
Es ist jedoch zu beachten, dass das GG-Modell auf Annahmen basiert, die möglicherweise nicht immer realistisch sind, und dass andere Faktoren, wie z.B. die allgemeine wirtschaftliche Lage oder die Unternehmensführung, ebenfalls den Wert einer Aktie beeinflussen können. Daher sollte das GG-Modell als Teil eines umfassenderen Bewertungsprozesses verwendet werden.
Fazit:
Das Gordon Growth Model (GG-Modell) ist eine Methode zur Bewertung von Aktien, die den aktuellen Aktienkurs, die erwartete Dividende und das erwartete Dividendenwachstum berücksichtigt. Die Berechnung des fairen Wertes einer Aktie erfolgt über die Formel: Faire Wert = Dividende / (erwarteter Wachstumssatz – Eigenkapitalkosten). Das GG-Modell hat den Vorteil, dass es einfach und leicht zu verstehen ist, und es bietet eine klare Methode zur Schätzung des fairen Wertes einer Aktie.
Jedoch gibt es auch Nachteile: Das Modell basiert auf Annahmen, die möglicherweise nicht immer realistisch sind, und es berücksichtigt nicht alle Faktoren, die den Wert einer Aktie beeinflussen können. Daher sollte das GG-Modell als Teil eines umfassenderen Bewertungsprozesses verwendet werden. Auch gibt es andere Methoden zur Bewertung von Aktien, wie z.B. das Dividend Discount Model (DDM) oder das Discounted Cash Flow (DCF) Model, die möglicherweise geeigneter sind, je nach den spezifischen Anforderungen und Zielen des Anlegers.
Insgesamt kann das GG-Modell jedoch ein nützliches Instrument sein, um den fairen Wert einer Aktie zu schätzen.
Mit freundlichen Grüßen