Guaranteed Stop-Loss Orders (GSLOs) sind ein unverzichtbares Instrument im Finanztrading, das Tradern die Möglichkeit bietet, ihr Risiko streng zu kontrollieren. Diese Art von Stop-Loss-Order garantiert die Ausführung einer Handelsposition zum exakten Preis, der vom Trader festgelegt wird, unabhängig von Marktvolatilität oder -lücken (Gaps). Im Gegensatz zu herkömmlichen Stop-Loss-Orders, bei denen die Ausführung zum nächsten verfügbaren Preis nach Erreichen des Stop-Loss-Niveaus erfolgt, bieten GSLOs eine feste Absicherung gegen unerwartete Marktbewegungen.
Vorteile/Nachteile von Guaranteed Stop-Loss Orders
Vorteile:
- Risikokontrolle: GSLOs bieten präzise Kontrolle über das maximale Risiko. Trader können beruhigt sein, da sie wissen, dass ihre Verluste nicht über den festgelegten Betrag hinausgehen werden.
- Schutz vor Marktlücken: Besonders bei Nachrichtenereignissen oder über Nacht können Marktlücken auftreten. GSLOs schützen Trader davor, dass ihre Positionen zu einem viel schlechteren Preis als erwartet geschlossen werden.
- Emotionale Sicherheit: Die Gewissheit, dass Positionen nicht über einen bestimmten Punkt hinaus Verluste erleiden werden, kann Tradern emotionale Ruhe und die Fähigkeit geben, sich auf ihre Handelsstrategie zu konzentrieren.
Nachteile:
- Höhere Kosten: Für die Sicherheit, die GSLOs bieten, verlangen Broker in der Regel eine zusätzliche Gebühr oder einen weiteren Spread.
- Verfügbarkeit: Nicht alle Broker bieten GSLOs an, und sie sind möglicherweise nicht für alle Instrumente oder Märkte verfügbar.
- Mögliche Überabsicherung: In weniger volatilen Märkten könnten Trader mehr für den Schutz zahlen, als es das tatsächliche Risiko erfordert.
Guaranteed Stop-Loss Orders Beispiel
Angenommen, ein Trader kauft eine Aktie zu 50€ und möchte das Risiko begrenzen. Er setzt eine GSLO bei 45€. Unabhängig davon, wie der Markt sich verhält, selbst wenn die Aktie über Nacht auf 40€ fällt, wird die GSLO sicherstellen, dass die Position bei genau 45€ geschlossen wird. Die Verluste des Traders werden auf 5€ pro Aktie begrenzt, abzüglich der Gebühren für die GSLO.
Guaranteed Stop-Loss Orders im Vergleich
GSLOs heben sich von anderen Orderarten durch ihre einzigartige Risikoschutzfunktion ab:
- Standard Stop-Loss Orders: Diese werden zum nächsten verfügbaren Preis ausgeführt, nachdem das Stop-Loss-Niveau erreicht wurde, was zu Slippage führen kann.
- Trailing Stop-Loss Orders: Diese passen sich an, wenn sich der Preis in die gewünschte Richtung bewegt, bieten aber keine garantierte Ausführung bei einem bestimmten Preis.
- Limit Orders: Diese sind darauf ausgerichtet, eine Position zu einem bestimmten Preis oder besser zu eröffnen oder zu schließen, bieten jedoch keinen Schutz vor Slippage oder Marktlücken.
Guaranteed Stop-Loss Orders Berechnung
Die Festlegung des richtigen Niveaus für eine GSLO ist entscheidend und erfordert eine sorgfältige Überlegung folgender Faktoren:
- Volatilität des Instruments: In hochvolatilen Märkten sollte die GSLO weiter vom Einstiegspreis entfernt sein, um vorzeitige Auslösungen zu vermeiden.
- Gesamtkapital und Risikomanagement-Regeln: Die GSLO sollte so gesetzt werden, dass sie mit den persönlichen Risikomanagement-Regeln übereinstimmt, typischerweise ein bestimmter Prozentsatz des Handelskapitals.
- Kosten der GSLO: Die Kosten für die GSLO müssen in die Überlegungen einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Tradingstrategie immer noch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Fazit
Guaranteed Stop-Loss Orders sind ein mächtiges Werkzeug im Risikomanagement von Tradern. Sie bieten eine einzigartige Kombination aus Sicherheit und Kontrolle, indem sie sicherstellen, dass Verluste streng begrenzt werden, auch in den turbulentesten Marktzeiten. Während sie zusätzliche Kosten verursachen können, kann der Wert des Schutzes, den sie bieten, in vielen Handelsszenarien weit über diese Kosten hinausgehen. Wie bei jeder Handelsentscheidung ist es entscheidend, die eigene Strategie regelmäßig zu überprüfen und an die sich ständig ändernden Marktbedingungen anzupassen. GSLOs sollten als Teil eines umfassenden Handels- und Risikomanagementansatzes betrachtet werden, nicht als isoliertes Werkzeug.
Mit freundlichen Grüßen