Die „Internal Rate of Return (IRR)“ oder „interner Zinsfuß (IZF)“ ist eine Finanzmetrik, die zur Messung der Rentabilität von Investitionen verwendet wird. Im Trading kann IRR beispielsweise verwendet werden, um die Rendite eines Handels oder einer Handelsstrategie zu messen.
Die IRR ist definiert als die Rendite, bei der der Barwert der zukünftigen Cashflows einer Investition gleich dem Anfangsinvestitionsbetrag ist. Mit anderen Worten, die IRR ist der Zinssatz, bei dem der Netto-Barwert der Investition null ist. Es ist eine interne Metrik, was bedeutet, dass sie unabhängig von externen Faktoren wie Zinssätzen oder Inflation ist.
Im Trading kann die IRR verwendet werden, um die Rendite einer Handelsstrategie oder eines Handels zu messen. Ein Trader kann den IRR verwenden, um zu entscheiden, ob eine Strategie rentabel genug ist, um fortzufahren, oder um verschiedene Strategien zu vergleichen und die rentabelste auszuwählen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die IRR allein nicht ausreicht, um die Rentabilität einer Handelsstrategie vollständig zu bewerten. Es sollte immer in Verbindung mit anderen Finanzmetriken wie dem Sharpe Ratio, der Volatilität und anderen Risikomaßen betrachtet werden.
Vorteile/Nachteile von „Internal Rate of Return (IRR)“:
Die „Internal Rate of Return (IRR)“ bietet einige Vorteile und Nachteile im Trading:
Vorteile:
- Die IRR ermöglicht es dem Trader, die Rentabilität einer Handelsstrategie oder eines Handels einfach zu messen und zu vergleichen.
- Sie ist eine interne Metrik und berücksichtigt die Cashflows der Investition, was bedeutet, dass sie unabhängig von externen Faktoren wie Zinssätzen oder Inflation ist.
- Die IRR ist leicht verständlich und kann daher für eine schnelle und einfache Entscheidungsfindung verwendet werden.
Nachteile:
- Die IRR basiert auf der Annahme, dass alle zukünftigen Cashflows zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem gleichen Zinssatz diskontiert werden können. In der Praxis kann dies jedoch unrealistisch sein, insbesondere bei der Bewertung von Handelsstrategien, die einer hohen Volatilität ausgesetzt sind.
- Die IRR berücksichtigt nicht die Größe des Handels, was bedeutet, dass zwei Handel mit unterschiedlichen Handelsgrößen, aber demselben IRR-Wert, sehr unterschiedliche Renditen auf das Handelskonto des Traders haben können.
- Die IRR berücksichtigt nicht das Timing von Cashflows. Sie gibt keine Informationen darüber, wann in der Vergangenheit oder Zukunft die Cashflows stattgefunden haben oder stattfinden werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die IRR im Trading als eine von vielen Metriken zur Bewertung der Rentabilität von Handelsstrategien oder Trades verwendet werden kann, jedoch immer in Verbindung mit anderen Metriken betrachtet werden sollte, um ein vollständiges Bild der Rentabilität zu erhalten.
„Internal Rate of Return (IRR)“ Beispiel:
Ein Beispiel für die Verwendung der „Internal Rate of Return (IRR)“ im Trading könnte wie folgt aussehen:
Ein Trader entscheidet sich, eine neue Handelsstrategie auszuprobieren und investiert 10.000 Euro in den ersten Trade. In den nächsten sechs Monaten erzielt die Strategie eine Rendite von 5.000 Euro. Der Trader beschließt, die Strategie weiterzuverfolgen und investiert weitere 10.000 Euro in den nächsten Trade, der in den nächsten drei Monaten eine Rendite von 3.000 Euro erzielt.
Um die IRR für diese Handelsstrategie zu berechnen, muss der Trader die Barwerte der zukünftigen Cashflows bestimmen. In diesem Beispiel wäre der Barwert der zukünftigen Cashflows für den ersten Trade 15.000 Euro (die ursprüngliche Investition plus die Rendite), und für den zweiten Trade 13.000 Euro (die ursprüngliche Investition plus die Rendite). Wenn der Trader die IRR für diese Handelsstrategie berechnen möchte, muss er den Zinssatz finden, bei dem der Barwert der zukünftigen Cashflows gleich dem Anfangsinvestitionsbetrag von 20.000 Euro ist.
Wenn der Trader die IRR für diese Handelsstrategie berechnet, ergibt sich ein Wert von 23,8%. Dies bedeutet, dass die Handelsstrategie insgesamt eine Rendite von 23,8% erwirtschaftet hat und somit eine vielversprechende Strategie sein könnte, die der Trader weiterverfolgen möchte.
Allerdings sollten auch andere Faktoren wie die Volatilität und das Risiko der Handelsstrategie berücksichtigt werden, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
„Internal Rate of Return (IRR)“ im Vergleich:
Es gibt einige ähnliche Methoden zur Berechnung der Rendite von Investitionen im Trading, die im Vergleich zur „Internal Rate of Return (IRR)“ verwendet werden können. Hier sind einige Vergleiche:
- Return on Investment (ROI): Der ROI ist eine einfache Methode zur Messung der Rendite einer Investition. Er wird berechnet, indem man die Rendite der Investition durch den ursprünglichen Investitionsbetrag teilt. Im Vergleich zur IRR berücksichtigt der ROI jedoch nicht den Zeitfaktor und den Zeitpunkt der Cashflows. Während der ROI gut geeignet ist, um die Rendite von kurzfristigen Trades zu messen, kann die IRR besser für langfristige Handelsstrategien geeignet sein.
- Net Present Value (NPV): Der NPV ist die Differenz zwischen dem Barwert der zukünftigen Cashflows einer Investition und dem Anfangsinvestitionsbetrag. Er berücksichtigt den Zeitfaktor und den Zeitpunkt der Cashflows und verwendet einen Diskontierungssatz, um zukünftige Cashflows auf den heutigen Wert abzuschreiben. Im Vergleich zur IRR misst der NPV jedoch nicht die Rendite der Investition, sondern nur den Wert der Investition. Der NPV ist nützlich, um zu entscheiden, ob eine Investition wertvoll ist oder nicht, während die IRR besser für die Messung der Rentabilität von Investitionen geeignet ist.
- Modified Internal Rate of Return (MIRR): Der MIRR ist eine alternative Methode zur Berechnung der IRR, die den Cashflow bei der Investition berücksichtigt und eine realistischere Darstellung der Rentabilität der Investition bietet. Im Vergleich zur IRR wird der MIRR jedoch weniger häufig verwendet und kann schwieriger zu berechnen sein.
Insgesamt hängt die Wahl der Methode zur Messung der Rendite einer Investition im Trading von den spezifischen Anforderungen des Traders und der Art der Investition ab. Der ROI ist eine einfache Methode, die schnell angewendet werden kann, während der NPV und die IRR eine detailliertere Analyse der Rentabilität einer Investition ermöglichen. Der MIRR ist eine alternative Methode zur IRR, die eine genauere Darstellung der Rentabilität einer Investition bietet.
„Internal-Rate-of-Return“ Berechnung:
Die Berechnung der „Internal Rate of Return (IRR)“ ist ein wenig komplexer als die Berechnung anderer Kennzahlen wie beispielsweise dem Return on Investment (ROI). Die IRR wird verwendet, um den internen Zinssatz zu ermitteln, bei dem der Barwert der zukünftigen Cashflows einer Investition gleich dem Anfangsinvestitionsbetrag ist.
Die Formel zur Berechnung der IRR lautet:
- 0 = -C0 + C1/(1+IRR)^1 + C2/(1+IRR)^2 + … + Cn/(1+IRR)^n
wobei:
- C0 der Anfangsinvestitionsbetrag ist (in der Regel ein negativer Wert)
- C1, C2, …, Cn die zukünftigen Cashflows sind
- n die Anzahl der Perioden ist, in denen die Cashflows eintreten
- IRR der interne Zinssatz ist, der gesucht wird
Die IRR wird berechnet, indem man die Werte von IRR errät, um den Barwert der zukünftigen Cashflows gleich dem Anfangsinvestitionsbetrag zu machen. Dies wird in der Regel iterativ durchgeführt, indem man verschiedene Zinssätze errät und diese in die obige Formel einsetzt, bis man einen Wert findet, bei dem die Gleichung erfüllt ist.
Es gibt auch spezielle Funktionen in Excel und anderen Softwareprogrammen, die die IRR automatisch berechnen können, wenn die zukünftigen Cashflows bekannt sind. In Excel kann die IRR-Funktion beispielsweise mit der Syntax „=IRR(C1:Cn)“ verwendet werden, wobei C1:Cn der Bereich der zukünftigen Cashflows ist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die IRR nur eine Kennzahl ist und andere Faktoren wie das Risiko und die Volatilität einer Investition berücksichtigt werden müssen, um eine fundierte Entscheidung im Trading zu treffen.
Fazit:
Die „Internal Rate of Return (IRR)“ ist eine wichtige Kennzahl, die im Trading verwendet wird, um die Rentabilität einer Investition zu messen. Sie berücksichtigt den Zeitfaktor und den Zeitpunkt der Cashflows und gibt an, welchen internen Zinssatz eine Investition erzielen würde, um den Anfangsinvestitionsbetrag zurückzuzahlen. Die IRR kann verwendet werden, um Investitionsentscheidungen zu treffen, indem sie mit anderen Kennzahlen wie dem ROI, dem NPV und dem MIRR verglichen wird.
Die Vorteile der Verwendung der IRR im Trading liegen in ihrer Fähigkeit, den Zeitfaktor und den Zeitpunkt der Cashflows zu berücksichtigen und eine genaue Messung der Rentabilität einer Investition zu liefern. Die Nachteile liegen darin, dass die IRR eine iterative Berechnung erfordert und nicht immer einfach zu berechnen ist. Außerdem gibt die IRR keine Informationen über das Risiko und die Volatilität einer Investition.
Insgesamt ist die IRR eine nützliche Kennzahl im Trading, die jedoch in Kombination mit anderen Kennzahlen und Faktoren verwendet werden sollte, um eine fundierte Entscheidung über Investitionen zu treffen.
Mit freundlichen Grüßen