Was ist „Pivot Point Trading“ ?

Pivot Point Trading ist eine beliebte Trading-Strategie, die auf der Verwendung von Pivot Points basiert. Diese Punkte werden aus vorherigen Kursdaten berechnet und dienen dazu, potenzielle Unterstützungs- und Widerstandsniveaus für Vermögenswerte zu identifizieren. Pivot Point Trader nutzen diese Niveaus, um Ein- und Ausstiegspunkte zu bestimmen sowie Risikomanagement-Strategien zu entwickeln. Es handelt sich um eine mathematische Methode zur technischen Analyse, die in verschiedenen Märkten wie Aktien, Forex und Rohstoffen angewendet wird. Pivot Point Trading bietet klare Referenzpunkte und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Zeiträume, erfordert jedoch eine umfassende Marktanalyse und sollte nicht als alleinige Grundlage für Handelsentscheidungen verwendet werden.

Vorteile/Nachteile von Pivot Point Trading:

Pivot Point Trading bietet einige Vorteile und Nachteile, die bei der Anwendung dieser Methode im Trading berücksichtigt werden sollten:

Vorteile von Pivot Point Trading:

1. Klare Referenzpunkte: Pivot Points bieten klare und objektive Referenzpunkte für Händler. Diese Niveaus basieren auf mathematischen Berechnungen und können als Richtlinien für potenzielle Unterstützungs- und Widerstandsniveaus dienen.
2. Anpassungsfähigkeit: Pivot Point Trading kann auf verschiedenen Zeitebenen angewendet werden, von Tagescharts bis zu kürzeren Zeiträumen. Dies ermöglicht es Händlern, ihre Strategie an verschiedene Marktbedingungen und Handelsstile anzupassen.
3. Einfache Anwendung: Die Berechnung der Pivot Points erfordert keine komplexen mathematischen Formeln. Die meisten Trading-Plattformen bieten automatische Pivot Point-Berechnungen an.
4. Verwendung von Stop-Loss und Take-Profit: Pivot Points können verwendet werden, um Stop-Loss– und Take-Profit-Levels festzulegen. Dies hilft dabei, Risiken zu kontrollieren und Gewinne zu sichern.

Nachteile von Pivot Point Trading:

1. Alleinige Verwendung: Pivot Points sollten nicht als alleinige Grundlage für Handelsentscheidungen verwendet werden. Andere Faktoren wie Fundamentalanalyse, Marktstimmung und externe Ereignisse können ebenfalls erheblichen Einfluss auf den Markt haben.
2. Fehlende Eindeutigkeit: Obwohl Pivot Points klare Niveaus bieten, sind sie nicht immer präzise in Bezug auf den Kursverlauf. Marktbewegungen können unvorhersehbar sein, und Pivot Points bieten keine Gewissheit für zukünftige Preisbewegungen.
3. Überlastung: Ein Nachteil von Pivot Points kann die Überlastung sein. Viele Trader verwenden sie, was zu einer Selbstverstärkung von Kursbewegungen an diesen Niveaus führen kann, insbesondere auf kurzfristigen Zeiträumen.
4. Mangelnde Berücksichtigung fundamentaler Faktoren: Pivot Points basieren ausschließlich auf historischen Preisdaten und berücksichtigen nicht fundamentale Faktoren wie Nachrichten, Unternehmensergebnisse oder wirtschaftliche Ereignisse.
5. Erfahrung erforderlich: Während die Berechnung der Pivot Points einfach ist, erfordert die effektive Anwendung und Interpretation von Pivot Points Erfahrung und Verständnis des Marktes.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Pivot Point Trading eine nützliche Methode zur Identifizierung von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus ist und als Teil einer umfassenden Marktanalyse dienen kann. Es sollte jedoch nicht als alleinige Grundlage für Handelsentscheidungen verwendet werden, und Händler sollten andere Analysemethoden und Risikomanagement-Techniken in ihre Strategie integrieren.

Pivot Point Trading Beispiel:

Hier ist ein hypothetisches Beispiel für Pivot Point Trading im Trading:

Angenommen, Sie handeln Bitcoin (BTC) auf einem Tageschart und möchten Pivot Points verwenden, um Handelsentscheidungen zu treffen:

1. Berechnung der Pivot Points: Sie verwenden die folgende Formel, um den Pivot Point (PP) sowie die ersten Unterstützungs- (S1) und Widerstandsniveaus (R1) zu berechnen:
   • Pivot Point (PP) = (Hoch + Tief + Schluss) / 3
   • Erstes Unterstützungsniveau (S1) = (2 * PP) – Hoch
   • Erstes Widerstandsniveau (R1) = (2 * PP) – Tief

   Nehmen wir an, der aktuelle Bitcoin-Kurs beträgt 40.000 USD, das Tageshoch beträgt 41.000 USD und das Tagestief beträgt 39.500 USD. Die Berechnung ergibt:

   • PP = (41.000 + 39.500 + 40.000) / 3 = 40.500 USD
   • S1 = (2 * 40.500) – 41.000 = 40.000 USD
   • R1 = (2 * 40.500) – 39.500 = 41.500 USD
2. Analyse der Pivot Points: Sie stellen fest, dass der berechnete Pivot Point (PP) bei 40.500 USD liegt. Dies wird Ihr zentraler Referenzpunkt für den Tag sein. Das erste Unterstützungsniveau (S1) liegt bei 40.000 USD, und das erste Widerstandsniveau (R1) liegt bei 41.500 USD.
3. Handelsentscheidung: Da der aktuelle Bitcoin-Kurs über dem Pivot Point (PP) liegt, könnten Sie eine bullische Markterwartung haben. Sie könnten in Erwägung ziehen, eine Long-Position einzugehen oder bestehende Long-Positionen beizubehalten. Ihr Take-Profit-Level könnte in der Nähe des ersten Widerstandsniveaus (R1) bei 41.500 USD liegen.
4. Risikomanagement: Sie setzen auch Stop-Loss-Orders, um Ihr Risiko zu begrenzen. Möglicherweise legen Sie Ihren Stop-Loss knapp unter dem Pivot Point (PP) oder dem ersten Unterstützungsniveau (S1) fest.
5. Überwachung: Im Laufe des Tages verfolgen Sie den Kursverlauf von Bitcoin und überwachen, ob der Kurs das erste Widerstandsniveau (R1) erreicht oder überschreitet. Sie passen Ihre Strategie an, wenn sich die Marktlage ändert.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies ein vereinfachtes Beispiel ist, und Pivot Point Trading weitere Analysemethoden und Marktfaktoren berücksichtigen sollte. Pivot Points können jedoch als nützliches Werkzeug dienen, um potenzielle Ein- und Ausstiegspunkte zu identifizieren und Risikomanagement-Techniken zu implementieren. Trader sollten auch andere Indikatoren und Analysen in ihre Entscheidungsfindung einbeziehen.

Pivot Point Trading im Vergleich:

Pivot Point Trading ist eine Methode zur Identifizierung von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus basierend auf mathematischen Berechnungen aus den vorherigen Kursdaten. Es gibt ähnliche Methoden im Trading, die auf technischer Analyse beruhen und dazu dienen, Ein- und Ausstiegspunkte sowie Risikomanagement-Levels zu bestimmen. Hier sind einige Vergleiche zwischen Pivot Point Trading und ähnlichen Methoden:

1. Fibonacci-Retracements: Fibonacci-Retracements verwenden Fibonacci-Verhältnisse (z.B. 38,2%, 50% und 61,8%) basierend auf vorherigen Kursbewegungen, um Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu identifizieren. Diese Niveaus können als potenzielle Wendepunkte dienen und werden ähnlich wie Pivot Points zur Analyse von Preisbewegungen verwendet.
2. Moving Averages (Gleitende Durchschnitte): Gleitende Durchschnitte sind ein Indikator, der den Durchschnitt der vergangenen Kurswerte berechnet. Sie können verwendet werden, um Trends zu identifizieren und Unterstützungs- und Widerstandsniveaus abzuleiten. Die Schnittpunkte von kurz- und langfristigen gleitenden Durchschnitten können als Signale für Ein- und Ausstiegspunkte dienen.
3. Bollinger Bands: Bollinger Bands bestehen aus einem gleitenden Durchschnitt und einer oberen sowie unteren Band, die auf die Volatilität des Vermögenswerts reagieren. Die Bands können dazu verwendet werden, Volatilität und potenzielle Wendepunkte zu messen.
4. Ichimoku Cloud: Die Ichimoku Cloud ist ein umfassender Indikator, der verschiedene Komponenten wie Tenkan-Sen, Kijun-Sen und die Wolke selbst enthält. Trader verwenden die Ichimoku Cloud, um Unterstützungs- und Widerstandsniveaus sowie potenzielle Trendrichtungen zu identifizieren.
5. Pivot Points-Variationen: Es gibt verschiedene Variationen von Pivot Points, wie Woodie, Camarilla und Fibonacci Pivot Points, die unterschiedliche Berechnungsmethoden verwenden und leicht unterschiedliche Niveaus erzeugen. Trader können diejenige auswählen, die am besten zu ihrer Handelsstrategie passt.
6. Kursmuster (z.B. Kopf und Schultern, Dreiecke, Flaggen): Kursmuster sind visuelle Formationen im Kursverlauf, die auf bestimmte Umkehr- oder Fortsetzungstendenzen hinweisen können. Trader verwenden diese Muster, um Ein- und Ausstiegspunkte zu identifizieren.
7. Stochastischer Oszillator: Der stochastische Oszillator ist ein Momentum-Indikator, der aufzeigt, ob ein Vermögenswert überkauft oder überverkauft ist. Trader verwenden ihn, um potenzielle Wendepunkte zu erkennen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der besten Methode von den individuellen Handelszielen, dem Zeithorizont, der Vermögensklasse und der Präferenz des Traders abhängt. Oft verwenden Trader eine Kombination verschiedener Methoden, um fundierte Handelsentscheidungen zu treffen und ihre Strategien zu verfeinern. Keine Methode ist jedoch garantiert erfolgreich, und die Risiken des Tradings sollten immer berücksichtigt werden.

Pivot Point Trading Berechnung:

Die Berechnung von Pivot Points im Pivot Point Trading erfolgt anhand einer grundlegenden Formel. Hier ist die Standardformel zur Berechnung von Pivot Points:

Pivot Point (PP) = (Hoch + Tief + Schluss) / 3

Die einzelnen Komponenten dieser Formel sind wie folgt definiert:

• Hoch (High): Dies ist der höchste Kurs, den der Vermögenswert während eines bestimmten Zeitraums (z.B. eines Tages, einer Woche oder eines Monats) erreicht hat.
• Tief (Low): Dies ist der niedrigste Kurs, den der Vermögenswert während des gleichen Zeitraums erreicht hat.
• Schluss (Close): Dies ist der Schlusskurs des Vermögenswerts am Ende des betrachteten Zeitraums.

Nachdem Sie die Werte für das Hoch, das Tief und den Schluss des Zeitraums haben, können Sie die oben genannte Formel verwenden, um den Pivot Point (PP) zu berechnen.

Darüber hinaus werden oft auch erste Unterstützungs- (S1) und Widerstandsniveaus (R1) berechnet:

• Erstes Unterstützungsniveau (S1): S1 wird berechnet, indem der Pivot Point (PP) mit dem Unterschied zwischen dem Hoch (High) und dem Tief (Low) des betrachteten Zeitraums multipliziert wird:
  • S1 = PP – (Hoch – Tief)
• Erstes Widerstandsniveau (R1): R1 wird berechnet, indem der Pivot Point (PP) mit dem Unterschied zwischen dem Hoch (High) und dem Tief (Low) des betrachteten Zeitraums multipliziert wird:
  • R1 = PP + (Hoch – Tief)

Zusätzlich zu S1 und R1 können auch weitere Unterstützungs- und Widerstandsniveaus wie S2, S3, R2 und R3 berechnet werden, je nachdem, wie viele Niveaus in Ihrer Analyse berücksichtigt werden sollen. Diese zusätzlichen Niveaus werden ähnlich wie S1 und R1 berechnet, jedoch unter Verwendung unterschiedlicher Multiplikatoren.

Es ist wichtig zu beachten, dass es verschiedene Variationen von Pivot Points gibt, darunter Woodie Pivot Points, Camarilla Pivot Points und Fibonacci Pivot Points, die leicht unterschiedliche Berechnungsmethoden verwenden. Trader können diejenige auswählen, die am besten zu ihrer Handelsstrategie passt.

Fazit:

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Pivot Point Trading eine weit verbreitete Trading-Strategie, die auf mathematischen Berechnungen basiert, um Unterstützungs- und Widerstandsniveaus für Vermögenswerte zu identifizieren. Die Standardformel zur Berechnung von Pivot Points verwendet Hoch, Tief und Schlusskurse eines bestimmten Zeitraums.

Die Vorteile von Pivot Point Trading liegen in der klaren Identifizierung von Referenzpunkten, der Anpassungsfähigkeit an verschiedene Zeitrahmen und der einfachen Anwendung. Diese Methode kann als Teil einer umfassenden Marktanalyse und Risikomanagementstrategie dienen.

Allerdings sollte beachtet werden, dass Pivot Points nicht als alleinige Grundlage für Handelsentscheidungen verwendet werden sollten. Sie sollten in Verbindung mit anderen Analysemethoden und Risikomanagement eingesetzt werden. Trader müssen auch berücksichtigen, dass es verschiedene Variationen von Pivot Points gibt und die Wahl der am besten geeigneten Methode von den individuellen Handelszielen und Präferenzen abhängt. Wie bei jeder Trading-Methode sind auch hier Risiken zu beachten, und es gibt keine Garantie für den Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen