„Systematic Trading“ (deutsch: „Systematisches Trading„) ist eine Form des Trading, bei der Entscheidungen über den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten automatisch auf der Basis vorprogrammierter Regeln und Algorithmen getroffen werden. Es handelt sich hierbei um eine datengestützte und mathematische Herangehensweise an das Trading, bei der Emotionen und menschliche Fehler minimiert werden sollen.
Das Ziel von „Systematic Trading“ ist es, eine möglichst hohe Rendite zu erzielen, während das Risiko durch eine stringenten Regelmäßigkeit in den Handelsentscheidungen minimiert wird. Die Regeln, die verwendet werden, um Trades auszuführen, können auf technischen Analysen, quantitativen Modellen oder auf einer Kombination aus beidem basieren.
Systematisches Trading wird oft von institutionellen Anlegern, Hedgefonds und quantitativen Fonds genutzt und kann auch von Einzelanlegern angewendet werden, die über die notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen verfügen, um eigene Trading-Strategien zu entwickeln und umzusetzen.
Vorteile/Nachteile von „Systematic Trading“:
Vorteile von „Systematic Trading“:
- Minimierung menschlicher Fehler: Da Entscheidungen auf der Basis von festgelegten Regeln und Algorithmen getroffen werden, werden menschliche Emotionen und Fehler minimiert, was zu besseren und konsistenteren Handelsergebnissen führen kann.
- Hohe Präzision und Reproduzierbarkeit: Da die Regeln für jeden Trade festgelegt sind, ist es möglich, Trades präzise und reproduzierbar auszuführen, was zu einer besseren Kontrolle über das Trading führt.
- Effizienz: „Systematic Trading“ ermöglicht es, große Datenmengen zu analysieren und schnelle Handelsentscheidungen zu treffen, was zu einer höheren Effizienz im Trading führt.
- Diversifikation: „Systematic Trading“ ermöglicht es, eine Vielzahl von Vermögenswerten und Märkten zu handeln, was die Diversifikation des Portfolios erhöht und das Risiko minimiert.
Nachteile von „Systematic Trading“:
- Abhängigkeit von Technologie: Da „Systematic Trading“ stark von der Technologie abhängt, kann ein Ausfall oder eine Störung der Handelsplattform zu Verlusten führen.
- Unvorhersehbarkeit: „Systematic Trading“ basiert auf historischen Daten und kann daher unvorhergesehene Marktbedingungen nicht berücksichtigen, was zu unerwarteten Verlusten führen kann.
- Kosten: „Systematic Trading“ kann mit höheren Kosten verbunden sein, da es eine umfangreiche Technologie, Datenanalyse und Programmierung erfordert.
- Mangel an Flexibilität: Da „Systematic Trading“ auf festgelegten Regeln und Algorithmen basiert, kann es schwierig sein, schnell auf Änderungen in den Märkten oder im Portfolio zu reagieren, was eine gewisse Inflexibilität bedeuten kann.
„Systematic-Trading“ Beispiel:
Ein Beispiel für „Systematic Trading“ könnte eine Handelsstrategie sein, die auf der Überwachung von Trends in einem bestimmten Vermögenswert basiert. Hier ist ein einfaches Beispiel:
- Identifikation des Trends: Der Algorithmus überwacht den Preis einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum und identifiziert den aktuellen Trend (aufsteigend oder fallend).
- Regelmäßige Überprüfung: Der Algorithmus überwacht den Preis der Aktie kontinuierlich und überprüft regelmäßig, ob sich der Trend geändert hat.
- Ausführung von Trades: Wenn der Algorithmus eine Änderung des Trends identifiziert, wird automatisch ein Kauf- oder Verkaufsauftrag ausgeführt, je nachdem, ob der Trend aufsteigend oder fallend ist.
Dies ist nur ein einfaches Beispiel, aber es zeigt, wie systematisches Trading die Entscheidungen über den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten automatisch und auf der Basis vorprogrammierter Regeln treffen kann. Es ist wichtig zu beachten, dass eine erfolgreiche „Systematic Trading“-Strategie möglicherweise komplexere Regeln und Algorithmen erfordert, die auf umfangreichen Datenanalysen und quantitativen Modellen basieren.
„Systematic Trading“ im Vergleich:
„Systematic Trading“ kann mit anderen Methoden im Trading verglichen werden, einschließlich:
- Diskretionäres Trading: Diskretionäres Trading bezieht sich auf eine Handelsmethode, bei der Entscheidungen auf der Basis der Interpretation von Marktdaten und Informationen durch einen menschlichen Händler getroffen werden. Im Gegensatz dazu basiert „Systematic Trading“ auf vorprogrammierten Regeln und Algorithmen.
- Fundamentales Trading: Fundamentales Trading bezieht sich auf eine Handelsmethode, bei der Entscheidungen auf der Basis der Überprüfung von Unternehmensdaten und -fundamentaldaten, wie Gewinne und Verluste, getroffen werden. „Systematic Trading“ bezieht sich jedoch in der Regel auf technische Analysen und quantitative Modelle.
- High-Frequency-Trading (HFT): HFT bezieht sich auf eine Art von „Systematic Trading“, bei der sehr schnelle Computer-Algorithmen verwendet werden, um innerhalb von Millisekunden große Mengen an Daten zu analysieren und Handelsentscheidungen zu treffen. „Systematic Trading“ bezieht sich jedoch nicht unbedingt auf HFT und kann auch langsamere Algorithmen verwenden.
Insgesamt bietet „Systematic Trading“ viele Vorteile gegenüber diskretionärem oder fundamentalem Trading, wie eine Minimierung menschlicher Fehler, eine höhere Präzision und Reproduzierbarkeit, eine höhere Effizienz und die Möglichkeit, eine Vielzahl von Vermögenswerten und Märkten zu handeln. Allerdings kann es auch Nachteile geben, wie eine Abhängigkeit von Technologie, Unvorhersehbarkeit und höhere Kosten.
„Systematic Trading“ Berechnung:
Das Berechnen von „Systematic Trading“ hängt von der konkreten Handelsstrategie ab, die verwendet wird. Es gibt keine einzige Formel, die für alle systematischen Trading-Strategien gilt. Stattdessen werden unterschiedliche mathematische Modelle, statistische Verfahren und quantitative Methoden verwendet, um Märkte und Vermögenswerte zu analysieren und Handelsentscheidungen zu treffen.
Einige häufig verwendete Methoden zur Berechnung von „Systematic Trading“ umfassen:
- Technische Analyse: Bei der technischen Analyse werden Preis- und Volumendaten verwendet, um Trends, Unterstützungs- und Widerstandslevel sowie andere Muster zu identifizieren, die als Indikatoren für künftige Preisbewegungen dienen können.
- Quantitative Methoden: Bei quantitativen Analysen werden komplexe mathematische Modelle verwendet, um Märkte und Vermögenswerte zu analysieren und Handelsentscheidungen zu treffen. Dies kann die Verwendung von statistischen Verfahren, maschinellen Lernverfahren und anderen quantitativen Methoden einschließen.
- Risiko-Management: Beim Risikomanagement werden quantitative Methoden verwendet, um das Risiko von Trades zu berechnen und zu überwachen. Zum Beispiel kann ein Algorithmus das Risiko berechnen, indem er die Volatilität eines Vermögenswerts oder eines Portfolios berechnet.
Wichtig zu beachten ist, dass „Systematic Trading“ ein sehr komplexes und technisches Gebiet ist, das ein tiefes Verständnis von Mathematik, Statistik und Computerwissenschaft erfordert. Um erfolgreich „Systematic Trading“ zu betreiben, ist es wichtig, ein umfassendes Verständnis der verwendeten Methoden und Modelle zu haben.
Fazit:
Zusammenfassend kann man sagen, dass „Systematic Trading“ eine Methode des Tradings ist, bei der quantitative Methoden und Algorithmen verwendet werden, um Handelsentscheidungen zu treffen. Es bietet den Vorteil, dass es objektiv und replizierbar ist, was zu einer Reduzierung von Emotionen und Fehlentscheidungen führen kann.
Systematisches Trading ist jedoch auch mit Nachteilen verbunden, wie dem Risiko von technischen Fehlern, den hohen Anfangsinvestitionskosten und dem Bedarf an einem tiefen Verständnis von Mathematik, Statistik und Computerwissenschaft.
Die genaue Berechnung von „Systematic Trading“ hängt von der konkreten Handelsstrategie ab, die verwendet wird, und kann technische Analyse, quantitative Modelle und Risk Management einschließen. Insgesamt ist „Systematic Trading“ eine komplexe und anspruchsvolle Methode des Tradings, die ein tiefes Verständnis und Fähigkeiten erfordert.
Mit freundlichen Grüßen